Feinanteil / Pelletsstaub im Pelletsbunker

Holzpelletkessel sollen Pellets verbrennen, keinen Staub oder Feinanteile. Eine zu hohe Konzentration an Abrieb kann zudem die Zuführsysteme verstopfen.
Wie Sie das verhindern können wird Ihnen im folgenden Abschnitt erläutert:

Wo gehobelt wird, da fallen Späne. Und da wo Holzpellets transportiert werden , da entsteht Abrieb. Beides lässt sich nicht vermeiden. Bei Pellets kann es aber zu Problemen bei der Zuführung zum Kessel führen, wenn sich zu viel Staub im Brennstofflager findet. Der Feinanteil entmischt sich und sammelt sich im unteren Bereich der Auslaufschräge und kann den Schneckenkanal verstopfen. Oder er bildet eine Art Brücke, sodass keine Pellets mehr in das Entnahmesystem gelangen und die Brennstoffzufuhr zum Kessel unterbricht. Saugsonden oder Entnahmeschnecken laufen dann ins Leere.

Richtig reinigen

Um einen dauerhaft störungsfreien und sicheren Betrieb ihrer Pelletsheizung zu gewährleisten, sollten Sie auf alle Fälle regelmäßig das Brennstofflager säubern – am Besten nach jeder zweiten oder dritten Lieferung, spätestens aber alle zwei Jahre. Über 40 t fassende Lager jedes Jahr. Dabei sollten Sie sowohl den Feinanteil entfernen, der sich im unteren Teil des Lagers gesammelt, als auch den Holzstaub, der sich an den Befüllstutzen, Wänden oder anderen Flächen abgesetzt hat.
Die Gewebe von Sacksilos lassen sich beispielsweise bei abgenommenem Entnahmesystem bewegen.

Worauf bei den Reinigungsarbeiten in Pelletslagerräumen zu achten ist hat der Deutsche Energieholz- und Pellet Verband Deutschland (DEPV) in seiner Broschüre „Empfehlungen zur Lagerung von Holzpellets“ zusammengestellt. http://www.depv.de/de/downloads/depv_publikationen/

  1. Ein Fertiglager, zum Beispiel, ein Gewebesilo oder ein Erdtank, entsprechend der Anleitung des Herstellers des Herstellers reinigen.
  2. Lagerraum nur unter Einhaltung der Sicherheitsvorschriften betreten. Schalten Sie vorher das Austragungssystem und die Heizung aus.
  3. Tragen Sie eine Staubmaske der Filterklasse P2
  4. Das Lager sollte ausgesaugt werden – nicht gefegt. In privaten Lagern können Sie dazu einen handelsüblichen Staubsauger mit HEPA-/ Schwebstofffilter-Filter nutzen (HEPA = High Efficiency Particulate Air filter). Der Staubsauger sollte jedoch nicht auf höchster Stufe arbeiten, um eine Überhitzung zu vermeiden und Zündgefahren auszuschließen.  Für die Reinigung von gewerblichen Lagern, oder großen Kommunalen Einrichtungen ist wegen des Arbeitsschutzes ein Industriestaubsauger mit Filterklasse M erforderlich.
  5. Belüften Sie den Lagerraum mindestens 15 min lang, bevor Sie eintreten. In ein Pelletslager sollte man nur in Begleitung einer zweiten Person, die sich zur Sicherung außerhalb des Gefahrenbereichs aufhält. Erdvergrabene Lager und alle anderen Lager ab einer Kapazität von 40 t dürfen nur mit einem CO-Warngerät betreten werden.

Richtig planen

Ein günstiger Standort und eine angemessene Planung des Brennstofflagers helfen, Abrieb zu mindern. So sollte das Brennstofflager für den Pellet-Lieferanten möglichst einfach zugänglich sein – es also nicht im letzten Eck im Garten platziert oder im Dachgeschoss, sondern im Keller zur Straße oder Einfahrt hin. Der Pelletsfahrer sollte seine Befüllleitungen mit möglichst wenig Böden oder, wenn Bögen nötig sind, sie mit möglichst großen Radien auslegen können. An Bögen verdichtet sich der Brennstoffstrom, sodass die Presslinge gegeneinander prallen und sich gegenseitig beschädigen.

Lageraufbau

  1. Man sollte vermeiden, den Durchmesser der Leitung innerhalb einer Strecke zu wechseln. Ein geringerer Durchmesser kann die Einblasgeschwindigkeit erhöhen. Außerdem sollte die Einblasleitung waagerecht und nicht mit einem Bogen im Lager enden, damit sich Pellets nicht stauen. Lässt sich ein Bogen nicht vermeiden, kann ein 30 – 50 cm langes, gerades Rohr die Flugbahn stabilisieren. ACHTUNG ! Bitte keine PVC/ KG/ HT – Rohre benutzen.
  2. Eine Prallschutzmatte im Lager sorgt für eine weiche Landung der Pellets. Sie stoppt den Flug der Holzpresslinge aus dem Lieferfahrzeug und schützt sie sowie die Lagerwand vor Schäden. Prallschutzmatten sollten abrieb- und reißfest sowie etwa 120 x 150 cm groß sein. Sie müssen im rechten Winkel zur Einblasrichtung mit einem Abstand von 20 – 50 cm vor der Rückwand aufgehängt sein. Als Material bietet sich 2 mm dicke HDPE-Folie oder 1-3 mm dicke abriebfeste Gummimatten/ Bautenschutzmatte an.
  3. Schrägböden benötigen eine glatte Oberfläche. Sie sollten mit einem Winkel von 45 – 50 Grad sowie möglichst großflächig montiert sein, damit die Holzpellets ungehindert zur Schnecke am Boden rutschen können und sich an Stegen und Kanten kein Feinanteil sammelt. Einfache Spanplatten/ OSB-Verlegeplatten eignen sich nicht als Schrägböden. Stattdessen dreischichtige Schaltafeln oder mehrschichtige Sperrholzplatten verwenden.

Richtig füllen

Auf das richtige Verhältnis zwischen Druck und Treibluft kommt es an. Bei kurzen Entfernungen und kleinen Lagerräumen ist es für die Pellets schonender, sie mit einem höheren Druck zwischen 0,5 und 0,8 bar und wenig Treibluft einzublasen. Bei langen Entfernungen oder wenn die Pellets weit ins Lager fliegen müssen kann es dagegen sinnvoll sein, nicht den Druck zu erhöhen, sondern die Treibluft zuzugeben.

Quelle: pellets Markt und Trends, Das Fachmagazin der Pelletsbranche Ausgabe 04/17 Seite 38/39

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